2013, passend zum 100-jährigen Jubiläum der Ebernburg-Stiftung um Prof. Dr. Hans-Joachim Bechtoldt, rückte die in der Reformationszeit des frühen 16. Jahrhunderts so bedeutende ehemalige Sickingerfestung erneut ins europäische Licht: Die Ebernburg, von Ulrich von Hutten einst als „Herberge der Gerechtigkeit“ gelobt, wurde nämlich im September 2013 mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet. Getreu dem Motto, sich nicht auf errungenen Lorbeeren auszuruhen zu sollen, traf sich aktuell ein kleiner Kreis politisch Verantwortlicher auf der Burg, um über eine Fortschreibung der vorerwähnten Ehre, zum Wohl der Ebernburg und weiterer exponierter Orte des wildromantischen Nahetals voller Naturschönheiten - darunter die Naturdenkmale Rotenfels und Rheingrafenstein - zwischen Bad Kreuznach und Bad Sobernheim, nachzudenken.
Gastgeber Prof. Bechtoldt konnte als Mitglied der Landesregierung Umwelt-Staatsekretär Dr. Thomas Griese, MdL Dr. Denis Alt, den Ersten Kreisbeigeordneten Hans-Dirk Nies, den Vorsitzenden des FDP-Kreisverbandes Bad Kreuznach, Thomas Bursian, den Vorsitzenden des FDP-Stadtverbandes Bad Kreuznach, Jürgen Eitel und Prof. Dr. Hans-Georg Kämpf, Mitglied des FDP-Stadtverbandes Bad Kreuznach, begrüßen. Diskussionsgrundlage des Treffens waren Arbeitspapiere von Hans-Dirk Nies und Prof. Kämpf, in denen Gedanken niedergelegt waren, wie man ein großes Ziel anpacken könne: Die Erlangung eines Weltkulturerbe- bzw. Weltnaturerbe-Status für eine exponierte Region mitten im Landkreis Bad Kreuznach. Brückenhäuser, Römermosaik, Kauzenburg, Rheingrafenstein samt Burg, Ebernburg, die 800-jährige Ebernburger Wehrkirche, Steinskulpturenmuseum / Fondation Kubach-Wilmsen, Altenbaumburg, Rotenfels, Schmittenstollen, Kloster Disibodenberg, und natürlich der Weinbau sollen als Besonderheiten exemplarisch genannt werden.
Die besondere Auszeichnung einer Welterbestätte kann verliehen werden an Orte, die aufgrund ihrer Einzigartigkeit, Authentizität und Integrität weltbedeutend sind – diese schwierige Aufgabe muss gelöst werden; das Europäische Kulturerbe-Siegel, verliehen an Burg bzw. Ebernburg-Stiftung stellt aber bereits eine solide Basis dar. Die Teilnehmer der Arbeitsgruppe waren sich der Schwierigkeit und der Langwierigkeit des Unterfangens wohl bewusst, denn bereits ausgezeichnete Orte wie das Obere Mittelrheintal, die Dome zu Köln oder Speyer als drei wohlbekannte Beispiele aus der Liste der deutschen Welterbestätten, bilden anspruchsvolle und achtungserheischende Beispiele in unserer näheren Heimat.
Doch von solchen Schwierigkeiten wollten sich die versammelten Personen als Vertreter der im rheinland-pfälzischen Landtag bzw. der in der Landesregierung vertretenen Parteien nicht abschrecken lassen.
Man vergab Aufgaben für Folgereffen auf dem Weg zum hohen Ziel und will versuchen, weitere Mitstreiter im politischen Raum zu finden.
Alle Beteiligten waren sich einig, dass sich bei Realisierung dieses Projekts aufgrund der Erlangung eines überaus hohen Bekanntheitsgrades auch außergewöhnliche Chancen für die gesamte Region von Bingen bis Idar-Oberstein durch die zwangsläufige Entwicklung des sog. „Kulturtourismus“, also den Bereich Marketing und Tourismus, böten.